Thomas Selle – Opera omnia

Thomas Selle – Opera omnia
1. Projektphase 2015–2018
Thomas Selle (1599–1663) zählt als langjähriger Hamburger Kantor zu den maßgeblichen deutschen Musikern des 17. Jahrhunderts. Dass sein Schaffen dennoch bis auf den heutigen Tag kaum bekannt ist, liegt an einer ungünstigen Quellensituation. Dank des DFG-Sachbeihilfeprojektes „Thomas Selle – Opera omnia“ wurde von 2015 bis 2018 eine digitale kritische Edition erarbeitet, die erstmalig eine detaillierte Untersuchung von Selles Schaffen ermöglicht. Die Ergebnisse sind seit Januar 2019 in der Datenbank „Thomas Selle – Opera omnia“ frei zugänglich.
2. Projektphase 2018–2021
Auf der Grundlage des Editionsprojektes zeigte sich die Notwendigkeit eines hybriden Werkverzeichnisses und einer Edition der Frühfassungen, da ansonsten die Forschung auf die „Opera omnia“ und damit auf Selles spätes Schaffen in der Fassung letzter Hand beschränkt bliebe. An dieser Stelle knüpft das Fortsetzungsprojekt an: Sämtliche überlieferten zeitgenössischen Manuskripte und Originaldrucke sollen detailliert erfasst, die ca. 200 Frühfassungen der „Opera omnia“ und etwa zehn noch unbekannte Werke kritisch ediert und in die erweiterte Projektdatenbank integriert werden. Ebenfalls geplant ist eine dreibändige Auswahlausgabe, die beim ortus-Verlag Berlin erscheinen und die wegweisenden Passionen und die Auferstehungshistorie mitsamt deren außergewöhnlich umfangreichen aufführungspraktischen Quellen detailliert darstellen soll. Eine enge Kooperation ist mit einem geplanten Digitalisierungsvorhabent der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky vorgesehen – eine Kooperation, die darauf zielt, die einzelnen Datenbankeinträge mit den Digitalisaten der „Opera omnia“, weiterer Handschriften und der frühen Drucke zu verlinken und die bereits existierenden RISM-Einträge zu korrigieren.
Die Zielsetzung des dreiteiligen Fortsetzungsantrags besteht darin, in der erweiterten Projektdatenbank sämtliche überlieferten Kompositionen Selles detailliert zu dokumentieren, eine kritische Edition aller Manuskripte und Fassungen zu präsentieren und die Datenbankeinträge mit den Digitalisaten der Originalquellen zu verknüpfen. Flankiert werden soll die digitale Bereitstellung der vollständigen Daten von einem gedruckten Werkverzeichnis und einer dreibändigen Auswahlausgabe.
Universität Hamburg
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